Lagerbericht AJBB 2021

Letzte Sonnenstrahlen erzeugten eine romantische Stimmung über den in der Ferne sichtbaren Alpen, auf den Liegestühlen vor dem Haus kuschelte man sich in Wolldecken ein und aus dem Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss drangen jubelnde Siegesrufe, wenn wieder ein «Töggelisieg» geholt wurde - es ist nicht schwierig die gute Stimmung herauszuspüren, welche im diesjährigen Aargauer Jugend Brass Band Lager vom 10. bis am 16. Oktober auf dem Herzberg in der Luft lag. Schon zu Lagerbeginn fielen sich alte Freunde in die Arme, neue Kontakte wurden geknüpft und auch die noch etwas zurückhaltenden Neulinge wurden sofort warmherzig in die «AJBB Familie» aufgenommen.

Zahlreiche Registerlehrer, namentlich Morgane Sallin, Christoph Vogt, Auriane Michel, Lukas Isler, Kathrin Egger, Sandro Willauer und Monika Zuber, trainierten in der Startphase der AJBB 2021 unsere musikalische Entwicklung. Bis Mitte Woche wappneten sie uns in den Registerproben für die weiteren Probeeinheiten. Zum Abschied verwöhnten sie uns mit einem erstklassigen Konzert und spendeten uns Nachwuchsmusizierenden damit viel Inspiration und Motivation.

Die hinreissenden Brass-Klänge, welche für sechs Tage aus dem Herzbergsaal drangen, wurden oft von so manchem Lacher abgelöst. Denn der sympathische Ostschweizer Enrico Calzaferri, der sich dieses Jahr für die musikalische Leitung verantwortlich zeigte, führte uns mit einer coolen Kombi aus Witz und Disziplin durch die lehrreiche Probewoche. Mit seiner aufgestellten, motivierenden Art gewann er umgehend die Herzen der Jugendlichen. Auch die erfahrene Lagerleitung, aus Thomas Suter und Sara Keller bestehend, hat sich mindestens fünf Sterne verdient. Nicht nur im Hintergrund leisteten sie grossen Einsatz. Sie sorgten beispielsweise auch mit der Organisation des jährlichen Töggeliturnieres für Unterhaltung und Vergnügen. Zudem waren sie als Cornetistin und Posaunist auf der Bühne als kräftige Unterstützung der Band zu vernehmen.

Wer denkt, dass Musiker nicht die Sportlichsten sind, hat sich bei Der AJBB-Truppe getäuscht. Täglich stand nach der morgendlichen Stärkung am Zmorgebuffet eine erfrischende Einheit Morgensport auf dem Programm. Zwar brillierten wir nicht gerade mit sportlichen Höchstleistungen und Spitzenrekorden. Aber der Sprint zum Parkplatz, der Massagekreis oder der beliebte «Pingu», waren eine angenehme Form den Kopf vor den Proben nochmals frei zu bekommen und auch diejenigen endgültig aus dem Schlaf zu rütteln, welche sich in der vorherigen Nacht etwas in der Zeit vertan hatten und nur wenige Stunden in den Genuss ihres warmen Bettes kamen. Wobei letzteres selbstverständlich fast niemanden betraf.

Wie im Flug zogen die Tage vorbei und der Freitagabend näherte sich im Eiltempo. Dank der von der Lagerleitung organisierten regelmässigen Covid Testungen für ungeimpfte Teilnehmer in der ortsnahen Apotheke Küttigen konnten wir mit gutem Gewissen auf die bevorstehenden Konzerte in Oberrüti und Rothrist voraussehen. In den Austragungsorten der Konzerte wurden wir angesichts der grossartigen Verpflegung durch die Brass Band MG Oberrüti und den MV Rothrist bestens versorgt. Einleiten durften wir danach unsere beiden Auftritte zu den groovigen Rhythmen unserer Perkussionisten zu «Visions», einem spannenden, mitreissenden Werk von Mario Bürki. Der in Rheinfelden wohnhafte Valerian Alfaré überzeugte im Anschluss mit seinen entzückenden Spielkünsten beim Euphonium-Solo zu Harlequin, einem Stück komponiert vom Engländer Philip Sparke. Für einen würdigen Abschluss sorgten Behroozi von den Lucky Chops und ein Marsch, bei welchem besonders das tiefe Blech nochmals richtig in Fahrt kam. Beide Werke wurden arrangiert von unserem Dirigenten Enrico Calzaferri. Die Ansprache der AJBB Präsidentin Andrea Obrist und die Worte von Jonas Bircher und Lea Schmid, welche uns mit ihren Ansagen durch das Programm führten, vervollständigten den gelungenen Abend. Gerne erinnert man sich an eine wertvolle Lagerwoche zurück und schwelgt in unvergesslichen Erinnerungen.

Leonie Stocker

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